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Brüssel attackiert Google – KI im Visier

EU untersucht Datennutzung des Konzerns – KI-Antworten werden zum Wettbewerbsfall.
9. Dezember 2025 durch
Redaktion

Die Europäische Union richtet ihren Blick verstärkt auf den Umgang großer Technologiekonzerne mit Daten. Jüngst wurden EU-Ermittlungen gegen Google eingeleitet, bei denen im Mittelpunkt steht, wie der Konzern Informationen aus dem Internet für KI-gestützte Suchfunktionen nutzt. Die automatisierten Antworten, die Google bei vielen Suchanfragen einblendet, basieren auf der Auswertung zahlreicher Texte, Bilder und Videos fremder Anbieter – ohne dass diese grundsätzlich beteiligt oder vergütet werden.

Die Wettbewerbsbehörden prüfen nun, ob Google damit eine marktbeherrschende Stellung zu Lasten anderer Inhalteanbieter ausnutzt. Im Fokus stehen sowohl klassische Webseiten als auch Videoinhalte, die über die unternehmenseigene Plattform eingebunden werden. Kritiker monieren, dass viele Content-Produzenten der Nutzung ihrer Inhalte kaum widersprechen können, ohne massive Sichtbarkeitsverluste zu riskieren. Genau diese Abhängigkeit rückt in den Mittelpunkt der EU-Ermittlungen gegen Google.

Für den Konzern könnte es teuer werden. Die europäischen Kartellregeln sehen hohe Bußgelder vor, wenn Unternehmen ihr Marktgewicht unrechtmäßig einsetzen. Zudem stehen strukturelle Auflagen im Raum, etwa Vergütungsmodelle für Inhalteanbieter oder technische Mechanismen, die verhindern, dass fremde Inhalte ungefragt zur Verbesserung von KI-Diensten genutzt werden. Die EU-Ermittlungen gegen Google gelten daher als grundsätzlicher Richtungsentscheid für den Umgang mit künstlicher Intelligenz in Europa.

Sollte die EU zu dem Schluss kommen, dass Google Vorteile gegenüber kleineren Plattformen oder Medienanbietern ausbaut, könnte das Konsequenzen für die gesamte Branche haben. Gleichzeitig ist die Debatte Ausdruck eines wachsenden Bewusstseins dafür, dass KI-Modelle nicht auf Kosten anderer Wertschöpfung betrieben werden sollen.

Auswirkung auf deutsche Unternehmen


Unternehmen, die Inhalte erstellen oder digitale Marketingkanäle nutzen, müssen mit Veränderungen rechnen. Anpassungen in der Google-Suche könnten die Sichtbarkeit von Webseiten verändern. Gleichzeitig wächst die Chance, künftig stärker an der Verwertung eigener Inhalte beteiligt zu werden, falls neue Regeln zur Datennutzung entstehen.

Handlungsempfehlungen


  1. Digitale Sichtbarkeit breiter aufstellen: Prüfen Sie, welche Kanäle abseits der Google-Suche für Ihr Unternehmen funktionieren (z. B. LinkedIn, Newsletter, Kooperationen). Entwickeln Sie eine klare Verteilung Ihrer Marketingaktivitäten, damit algorithmische Änderungen weniger Auswirkungen haben.
  2. Eigene Inhalte schützen & strategisch nutzen: Führen Sie intern Richtlinien ein, welche Texte, Bilder oder Videos Außenplattformen verwenden dürfen. Nutzen Sie Wasserzeichen, Copyright-Hinweise oder abgestufte Veröffentlichungsformate, um wertvolle Inhalte zu schützen und gezielt einzusetzen.
  3. KI intern testen, bevor Sie extern abhängig werden: Probieren Sie unternehmensinterne KI-Lösungen für Prozesse wie Recherche, Texterstellung, Kundenservice oder Datenanalyse aus. Dadurch verringern Sie die Abhängigkeit von externen Plattformen und bauen internes Know-how auf.

Bildquelle¹: KI-generiert mit ChatGPT (OpenAI)

Bildquelle¹


Redaktion 9. Dezember 2025
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