Die deutsche Außenpolitik bekommt einen neuen Ton: Mit dem Antrittsbesuch von Außenminister Johann Wadephul in Peking wird die China-Strategie der Bundesregierung deutlich härter formuliert. Ziel ist es, wirtschaftliche Abhängigkeiten zu verringern und faire Wettbewerbsbedingungen einzufordern.
Im Mittelpunkt der Gespräche steht vor allem die zunehmende Unsicherheit bei wichtigen Industriemetallen, Halbleitern und seltenen Erden. Viele dieser Rohstoffe stammen nahezu ausschließlich aus China und sind für deutsche Schlüsselbranchen unverzichtbar. Die Bundesregierung sieht darin eine strategische Verwundbarkeit, die künftig stärker begrenzt werden soll.
Mehrere Wirtschaftsverbände begrüßen zwar die klare Linie, warnen aber davor, die China-Strategie zu abrupt zu verändern. Eine zu harte Gangart könnte Gegenreaktionen auslösen, die Lieferketten weiter destabilisieren. Unternehmen, die in der Automobilindustrie, im Maschinenbau oder in der Elektrobranche tätig sind, beobachten den Kurswechsel mit zunehmender Nervosität.
Für die deutsche Wirtschaft bedeutet die neue China-Strategie, dass mittelfristig höhere Kosten für Rohstoffe und mögliche Verzögerungen in der Produktionskette eingeplant werden müssen. Gleichzeitig eröffnet der politische Druck Chancen, alternative Lieferländer zu erschließen und Innovationen in der europäischen Produktionstechnologie voranzutreiben.
Auswirkung auf deutsche Unternehmen
Der Umbau der China-Beziehungen kann zu steigenden Materialkosten, längeren Vorlaufzeiten und einem stärkeren Wettbewerb um alternative Rohstoffquellen führen. Unternehmen müssen daher ihre Strategien anpassen, um Stabilität und Planbarkeit zu sichern.
Handlungsempfehlungen
- Abhängigkeiten sichtbar machen: Eine interne Analyse durchführen, welche Geschäftsbereiche — direkt oder indirekt — von internationalen Lieferketten abhängig sind. Selbst dienstleistungsorientierte Unternehmen profitieren von klaren Risikoindikatoren.
- Finanzielle Puffer stärken: Rücklagen, Versicherungen oder flexible Finanzierungslinien prüfen, um auf Marktverwerfungen kurzfristig reagieren zu können — etwa bei Preissteigerungen oder Verzögerungen.
- Beschaffungs- und Partnermanagement professionalisieren: Prozesse zur Auswahl und Bewertung von Lieferanten oder Dienstleistern standardisieren, um bei Marktveränderungen schneller umstellen zu können.
Bildquelle¹: KI-generiert mit ChatGPT (OpenAI)