Die Bundesregierung erwägt, den Familiennachzug für Geflüchtete mit sogenanntem subsidiärem Schutzstatus für zwei Jahre auszusetzen. Die Maßnahme soll Teil einer breiteren Reform zur Steuerung von Migration sein. Betroffen wären vor allem Menschen aus Krisenregionen, deren Schutzstatus zwar anerkannt ist, die aber keinen vollen Asylanspruch besitzen.
Kritik kommt aus dem sozialen Bereich: Wohlfahrtsverbände warnen, dass der Familiennachzug ein zentraler Baustein gelungener Integration sei. Ohne die Möglichkeit, Ehepartner und Kinder nachzuholen, blieben viele Geflüchtete psychisch belastet und sozial isoliert. Dies erschwere sowohl das Erlernen der Sprache als auch die Aufnahme einer regulären Beschäftigung.
Das Bundesinnenministerium verweist dagegen auf die hohe Zahl der Schutzsuchenden und die Belastung der Kommunen. Ziel sei es, mit einem zeitlich befristeten Stopp des Nachzugs den Druck auf Aufnahmeeinrichtungen, Schulen und Wohnungen zu verringern. Dennoch bleibt unklar, ob die Aussetzung rechtlich Bestand hätte – denn in der Vergangenheit haben Gerichte vergleichbare Regelungen eingeschränkt.
Auswirkungen auf deutsche Unternehmen
Langfristig könnte die Maßnahme die Integration von Arbeitskräften aus Drittstaaten erschweren. Besonders Branchen mit Fachkräftemangel – etwa in der Pflege, Logistik oder Gastronomie – sind auf stabile soziale Rahmenbedingungen angewiesen, damit neue Mitarbeiter dauerhaft bleiben.
Handlungsempfehlungen
- Mitarbeitende mit Migrationshintergrund stärken: Entwickeln Sie betriebsinterne Unterstützungsangebote, z. B. ein Patenprogramm für neue Kollegen oder flexible Arbeitszeiten für familiäre Belastungssituationen.
- Integrationskompetenz im Betrieb aufbauen: Schulen Sie Führungskräfte im interkulturellen Umgang und schaffen Sie feste Ansprechpartner für persönliche Anliegen – das steigert Loyalität und Leistungsbereitschaft.
- CSR stärken und öffentlich kommunizieren: Engagieren Sie sich als Unternehmen lokal für Integration (z. B. durch Spenden oder Praktika für Geflüchtete) – und machen Sie dieses Engagement sichtbar. Das stärkt Ihre Arbeitgebermarke.
Bildquelle¹: KI-generiert mit ChatGPT (OpenAI)