Die gesetzliche Pflegeversicherung steht finanziell unter Druck: Steigende Ausgaben, mehr Pflegebedürftige und alternde Belegschaften führen zu einem wachsenden Defizit. Expertenschätzungen zufolge könnte bereits in den kommenden Jahren ein Milliardenloch entstehen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Diskutiert werden derzeit verschiedene Reformoptionen – darunter eine Anhebung der Beiträge, Leistungskürzungen oder neue Finanzierungsmodelle. Auch der Ausbau betrieblicher Pflegeangebote wird als Entlastungsfaktor genannt. Die Bundesregierung plant zeitnah ein Spitzengespräch mit Sozialverbänden, Pflegekassen und den Ländern.
Betroffen sind nicht nur Pflegebedürftige und Angehörige, sondern auch Arbeitgeber: Pflegebedingte Ausfälle im Betrieb nehmen zu, gleichzeitig könnten steigende Lohnnebenkosten die Personalkosten weiter erhöhen.
Auswirkungen auf deutsche Unternehmen
Zunehmende Pflegeverpflichtungen im privaten Umfeld wirken sich auf die Verfügbarkeit und Belastbarkeit von Mitarbeitenden aus. Unternehmen müssen sich verstärkt mit der Frage befassen, wie sie ihre Belegschaft bei familiären Pflegeaufgaben unterstützen können.
Handlungsempfehlungen
- Pflege-Notfallstrategie im Betrieb etablieren: Erarbeiten Sie interne Leitlinien, wie auf kurzfristige Pflegeausfälle reagiert wird – z. B. durch mobile Arbeitsmodelle, Aufgabenverlagerung oder Vertretungspläne. So sichern Sie Kontinuität und entlasten betroffene Mitarbeitende.
- Pflegeberatung als Benefit anbieten: Kooperieren Sie mit externen Beratungsstellen oder Krankenkassen, um Ihren Beschäftigten vertrauliche Pflegeberatung anzubieten. Dieser Service wird hoch geschätzt und senkt langfristig krankheitsbedingte Ausfälle.
- Pflege-Workshops für Führungskräfte einführen: Schulen Sie Ihre Führungskräfte im Umgang mit pflegenden Mitarbeitenden – etwa zu Gesprächsführung, rechtlichen Grundlagen oder flexiblen Lösungen. Das verbessert die Bindung und signalisiert Wertschätzung.
Bildquelle¹: KI-generiert mit ChatGPT (OpenAI)