Die Diskussion um eine Viertagewoche mit vollem Lohnausgleich verliert an Dynamik. Die IG Metall hat signalisiert, dass dieses Thema angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage vorerst nicht weiter verfolgt wird. Stattdessen rückt die Beschäftigungssicherung in den Fokus.
Die aktuell unsichere Auftragslage in vielen Industriebranchen sowie die Zurückhaltung bei Investitionen führen zu einem realistischeren Blick auf Arbeitszeitmodelle. Gewerkschaftsvertreter sprechen sich dafür aus, betriebliche Flexibilität und Arbeitsplatzsicherung als vorrangige Ziele zu behandeln.
Auch andere Arbeitnehmervertretungen verlagern ihren Schwerpunkt wieder auf tarifliche Entlastungen und langfristige Beschäftigungsperspektiven – ein klares Signal an die Wirtschaft, dass der Spielraum für kostenintensive Modelle derzeit fehlt.
Auswirkung auf deutsche Unternehmen
Arbeitgeber müssen kurzfristig keine zusätzlichen Belastungen durch neue Arbeitszeitmodelle fürchten – der Fokus kann auf Stabilisierung und Effizienz liegen.
Handlungsempfehlungen
- Arbeitszeitmodelle flexibel denken: Auch ohne tarifliche Vorgaben können Betriebe individuelle Lösungen wie Gleitzeit, flexible Pausen oder 4+1-Modelle entwickeln, um Fachkräfte zu binden und Krankheitsquoten zu senken.
- Kommunikation mit Belegschaft verbessern: Wer offen über Belastungssituationen, Erwartungen und Zukunftsmodelle spricht, schafft Vertrauen – unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße.
- Produktivität messen, nicht Präsenz: Unternehmen sollten eigene Prozesse daraufhin prüfen, wie viel reale Wertschöpfung pro Stunde Arbeitszeit erzielt wird – und wo sich durch neue Abläufe Zeit und Kosten sparen lassen.
Bildquelle¹: KI-generiert mit ChatGPT (OpenAI)