Der Bundestag hat die Beratungen zum Bundeshaushalt 2026 eröffnet und plant Ausgaben von rund 524,5 Milliarden Euro. Im Fokus stehen Investitionen in Infrastruktur, Sozialpolitik und Verteidigung, die größtenteils über neue Kredite finanziert werden. Während Arbeit und Soziales weiterhin den größten Etatposten ausmachen, steigen die Zuschüsse zur Rentenversicherung spürbar an. Bei den Sozialleistungen rechnet die Regierung dagegen mit leicht geringeren Ausgaben, da neue Arbeitsmarktprogramme Menschen schneller in Beschäftigung bringen sollen.
Besonders deutlich wächst das Budget des Verkehrsministeriums: Mehr als 20 Milliarden Euro aus kreditfinanzierten Sonderfonds fließen zusätzlich in die Sanierung von Brücken, den Ausbau des Schienennetzes und die Modernisierung der Autobahnen. Gleichzeitig erhöht die Bundesregierung die Mittel für die Verteidigung auf ein Rekordniveau von rund 108 Milliarden Euro, darunter Investitionen in neue Ausrüstung, digitale Systeme sowie Infrastruktur und Unterstützung für die Ukraine.
Obwohl der Etat formal innerhalb der Schuldenbremse bleibt, steigt die Kreditaufnahme 2026 erheblich. Möglich wird dies durch Ausnahmeregeln für Investitionen in Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz. Insgesamt plant der Bund fast 100 Milliarden Euro neue Schulden im Kernhaushalt; inklusive Sondertöpfen liegt die Belastung deutlich höher. Ab 2027 deutet sich zudem eine Finanzierungslücke an, weshalb die Regierung einen Sparkurs vorbereitet.
Auswirkung auf deutsche Unternehmen
Der Haushalt 2026 bietet Chancen durch höhere Investitionen, Förderprogramme und Infrastrukturprojekte. Gleichzeitig wächst die Unsicherheit ab 2027, weil Einsparungen und mögliche steuerliche Anpassungen angekündigt sind. Für Unternehmen wird strategische Vorausplanung damit noch wichtiger.
Handlungsempfehlungen
- Investitionen strategisch vorziehen: Nutzen Sie die aktuelle Förderlandschaft, um ohnehin geplante Investitionen – etwa in Energieeffizienz, Digitalisierung oder Fuhrpark – früher umzusetzen und sich langfristige Kosten- und Wettbewerbsvorteile zu sichern.
- Geschäftsprozesse auf Förderfähigkeit prüfen: Analysieren Sie interne Projekte (z. B. Weiterbildung, Automatisierung, Gebäudemodernisierung) dahingehend, ob diese von staatlichen Programmen profitieren können. Viele Unternehmen lassen Potenziale ungenutzt, weil sie Förderprogramme nicht regelmäßig prüfen.
- Finanz- und Risikoplanung auf 2027 ausrichten: Da ab 2027 ein Sparkurs wahrscheinlich ist, sollten Unternehmen Rücklagen stärken, Kostenblöcke flexibilisieren und Verträge (z. B. Leasing, Energie, Lieferanten) frühzeitig an mögliche Veränderungen anpassen.
Bildquelle¹: KI-generiert mit ChatGPT (OpenAI)